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Donnerstag, 13. April 2017
riha WeserGold steuert Lieferkette mit OPHEO
Der Getränkehersteller riha WeserGold steuert seine Lieferkette mit dem integrierten Transportmanagement- und Telematiksystem OPHEO.
Lange Wartezeiten für Lkw gehören bei riha WeserGold in Rinteln der Vergangenheit an. Ganz ohne Slotbuchung oder anderen Mehraufwand für Spediteure hat es der mittelständische Getränkehersteller geschafft, seine Prozesse deutlich zu straffen. Dahinter steckt das im Jahr 2016 eingeführte Transportmanagement- und Telematiksystem OPHEO, das bei riha WeserGold in die bestehenden Prozesse integriert wurde. So ist die von der initions AG stammende Software über eine Schnittstelle an das Warenwirtschaftssystem Trend SWM angeschlossen, was zu stark automatisierten Abläufen führt.
Deutlich produktiver
Die größtenteils in Trend SWM erfassten Lieferaufträge werden an OPHEO übergeben und dort zu optimierten Touren für die 109 eigenen Lkw verarbeitet. Hinzu kommen die Touren für rund 80 Fahrzeuge von Subunternehmern und die direkt in OPHEO erfassten Fremdaufträge. “Pro Tag bearbeiten wir allein am Standort Rinteln mit vier Disponenten 150 bis 200 Aufträge”, stellt Versandleiter Alfons Tebben fest. Demnächst werde sich die Arbeitsaufteilung jedoch ändern, da einer der Disponenten 2017 in den Ruhestand wechselt. “OPHEO und sein leicht bedienbares DispoCockpit haben bei uns zu einem deutlichen Produktivitätsfortschritt geführt, so dass wir den Nachfolger vorrangig für die Akquisition zusätzlicher Frachten einsetzen werden”, plant Tebben.
Zu Zeitersparnissen führt OPHEO gleich an mehreren Stellen. Noch bevor die Aufträge an die Lkw übermittelt werden, stehen die Plandaten im ERP-System zur Verfügung. Von hier aus dienen sie zum Ansteuern des vollautomatischen Hochregal-Lagers. Das automatische Kommissionieren und Bereitstellen der Tour wird per Knopfdruck gestartet, nachdem sich der Fahrer in der Disposition gemeldet hat. “Bis der Lkw am Tor angedockt hat, stehen in der Regel die ersten Paletten in der richtigen Reihenfolge bereit, so dass der Beladevorgang unverzüglich beginnen kann”, beschreibt Tebben.
Sehr effizient funktioniert auch die Kommunikation mit den Fremdspediteuren. Diese erhalten ihre Transportaufträge am Vortag mit konkreten Hinweisen, ab wann die Touren zur Beladung bereit stehen. “Wir können in OPHEO festlegen, ob der Transportauftrag per E‑Mail oder Fax an den Spediteur versendet wird”, erklärt Tebben. In jedem Fall sorgen die automatischen Nachrichten für die eingangs erwähnten kurzen Abfertigungszeiten.
Prognostizierte Ankunft
Dank der integrierten Telematiklösung OPHEO MOBILE läuft jetzt auch die Kommunikation mit den Fahrern wesentlich rationeller. Sämtliche Auftragsdaten werden per Knopfdruck direkt an die in den Fahrzeugen installierten Tablets übermittelt. Damit erhalten die Fahrer eindeutige Angaben, die in der Regel keine weitere Abstimmung erfordern. Stattdessen werden die Aufträge in der vorgegebenen Reihenfolge abgearbeitet und mit dem jeweils aktuellen Sendungsstatus an OPHEO zurückgemeldet. Für die Navigation sorgt der PTV Truck Navigator, der in OPHEO MOBILE integriert wurde.
“Unsere Telefone klingeln jetzt deutlich seltener und bei Kundenanfragen nach dem Verbleib ihrer Bestellung sind wir ohne Rücksprache sofort auskunftsfähig”, bestätigt Tebben. In diesem Zusammenhang hebt der Versandleiter besonders die Prognosefunktion von OPHEO hervor, die den genauen Zeitpunkt der Ankunft in Abhängigkeit der aktuellen Verkehrslage berechnet. “Diesen Vorteil konnte uns nur OPHEO bieten”, erinnert sich Tebben, der vor der Investitions-Entscheidung mehrere Transportmanagementsysteme genau analysiert hatte.
Transparent und einheitlich
“Im Sommer 2015 stand fest, dass uns die initions AG die am besten geeignete Gesamtlösung bieten kann”, sagt Geschäftsführer Thomas Mertens. Danach nahm die Einführung von OPHEO seinen Lauf. “Die Zusammenarbeit mit der initions AG war zu jeder Zeit sehr konstruktiv und professionell, so dass wir den Zeit- und Kostenrahmen eingehalten haben”, so Mertens weiter. Im Januar 2016 ging die Lösung in Rinteln in den Live-Betrieb. Die Standorte Dodow und Waibstadt folgten im Februar und Mai. Im Oktober ging der Schweizer Standort in Zurzach an den Start.
Dank Telematik und Dispo-Cockpit können die Disponenten jetzt auch wesentlich leichter geeignete Fremdaufträge zuordnen. “Ich weiß nun auf einen Blick, welcher Lkw sich in der Nähe einer potenziellen Rückladung befindet”, betont Tebben. Gehört das geeignete Fahrzeug zu einem anderen Standort, genügt eine formlose Abstimmung mit den Kollegen via Live-Chat. Danach kann der neue Auftrag per Mausklick disponiert werden und ist sofort für alle Disponenten aller drei Standorte sichtbar. “Diese Transparenz und Einheitlichkeit ist ein weiterer großer Nutzen von OPHEO”, so Tebben. Jetzt könnten sich seine Mitarbeiter und er bei Bedarf schnell in die Planungen der Kollegen hineindenken, was bei kurzfristigen Personal-Ausfällen sehr hilfreich sei.
Automatisch erinnert
Ein weiterer Vorteil der Telematiklösung OPHEO MOBILE besteht in der Schnittstelle zum Telemetrie-Datensystem Fleetboard, mit dem sämtliche Lkw von riha WeserGold ausgestattet sind. Während der Fahrt sammelt Fleetboard die aktuell noch verfügbaren Lenk- und Ruhezeiten und stellt diese via OPHEO MOBILE übersichtlich im DispoCockpit zur Verfügung. Gleiches gilt für die in OPHEO integrierte Funktion für die Fahrerkartenkontrolle. Die Ablauf- und Kontrolltermine für alle 140 Fahrer wurden in den Stammdaten von OPHEO hinterlegt. Sobald ein fälliger Termin näher rückt, generiert OPHEO automatisch eine Erinnerungs-Nachricht, die dann nur noch an das jeweilige Fahrer-Tablet weitergeleitet werden muss.
Ähnlich verhält es sich mit den anstehenden Werkstatt‑, Prüf- und Wartungsarbeiten an den Fahrzeugen: Die manuell eingepflegten Werkstatttermine werden automatisch bei der Disposition berücksichtigt. Die betroffenen Lkw und Auflieger stehen dann für die Dauer des geplanten Werkstattaufenthalts nicht mehr für die Disposition zur Verfügung.
Übrigens: Neben der Zeit spart riha WeserGold jetzt jede Menge Papier. Ausgedruckt werden hier jetzt nur noch die Lieferscheine, da die Empfänger nach wie vor auf diesen Beleg bestehen. Alles andere läuft digital. Eingespart wurden vor allem die Kommissionierscheine, die früher als Planungsgrundlage dienten. Tebben schätzt, dass seine Mannschaft heute rund 85 Prozent weniger Papier verbraucht als vor der Software-Einführung. Exakte Aussagen zu den Kosteneffekten der Tourenoptimierung und den damit verbundenen CO2-Einsparungen will der Versandleiter hingegen erst in ein paar Monaten treffen. Dann soll das OPHEO Reporting-Modul eingeführt und die tatsächlich gefahrenen Kilometer mit den früheren Strecken verglichen werden. Sicher sei nur, dass es auch hier deutliche Einsparungen gebe.
Hintergrund: riha WeserGold
Die riha WeserGold Getränke GmbH & Co. KG ist ein mittelständischer Hersteller von nichtalkoholischen Getränken, dessen Wurzeln bis in das Jahr 1934 reichen. Das Unternehmen mit Sitz in Rinteln produziert an drei deutschen und vier ausländischen Standorten verschiedene Mineralwässer, Säfte, Nektare, Limonaden, Schorlen und Teegetränke. Neben Deutschland produziert riha WeserGold in Spanien, Polen, der Schweiz und in Costa Rica.
Die drei inländischen riha WeserGold-Betriebe in Rinteln, Waibstadt und Dodow weisen zusammen eine Produktionsfläche von über 70.000 Quadratmetern auf, haben mehr als 52.000 Quadratmeter überdachte Lagerfläche und 89.000 Quadratmeter Freilager. Die Tageskapazität liegt in Rinteln mit 2,3 Mio. Kartons und 1,9 Mio. Flaschen deutlich über Waibstadt (1,5 Mio. Kartons, 1,4 Flaschen) und Dodow (700.000 Kartons, 1,5 Mio. Flaschen). Für die Ver- und Entsorgung der deutschen Produktionsstandorte betreibt riha WeserGold eine eigene Lkw-Flotte mit 109 Sattelzügen. Außerdem sind rund 80 Fahrzeuge von Subunternehmern im Einsatz.
Weitere Infos unter www.riha-wesergold.de
Abdruck honorarfrei — Belegexemplar erbeten