Experten-Blog

Telematik
Kostenmanagement

Donnerstag, 23. September 2021

Bleiben Sie immer auf dem Laufenden mit unserem Blog-Abo!

Neueste Experten-Blogs

3 Faktoren, die Sie beachten sollten, um Ihre Fuhrpark­kosten in den Griff zu bekommen

Gastbeitrag von Wolfgang Schmid, Sales Director D/A/CH, Webfleet Solutions

Die Minimierung von Betriebskosten ist für alle Unternehmen, die Lastkraftwagen für den Transport von Waren nutzen, mit das entscheidende Kriterium für einen kaufmännischen Erfolg in der Logistik. Doch nicht jeder Transportlogistiker weiß, wie man diesen Kostenfaktoren sinnvoll entgegentreten kann, insbesondere was die Fuhrparkkosten angeht.

In einer Umfrage, die wir als Webfleet Solutions vor kurzem durchgeführt haben, gaben die befragten Fuhrparkmanager an, dass sie insbesondere bei der Frage der Reduzierung von Kraftstoffkosten auf unterstützende Expertise und Daten angewiesen sind.1 Aber auch steigende Reparatur- und Wartungskosten können das Betriebs­ergebnis und die Rentabilität negativ beeinflussen. Die folgenden Faktoren sollten Sie daher immer im Blick behalten, damit Ihre Transportlogistik kosten­effizienter wird und erfolgreich bleibt.

1. Fuhrparkkosten optimieren: Kraftstoff­ver­brauch und Fahr­ver­halten

Die Kraftstoffkosten so gering wie möglich zu halten, ist ein elemen­tarer Bestandteil zur Optimierung der Fuhrparkkosten. Doch wie kann ich als Fuhrparkmanager diese Daten erfassen und monitoren? Manuell lassen sich Verbräuche und Kosten zwar durchaus erheben, der Zeitaufwand ist allerdings immens. Mit einer Fuhrpark­management-Software lässt sich der Kraftstoff­verbrauch dagegen digital und in Echtzeit einsehen und analysieren und man erkennt dabei relevante Muster. Aber welche (richtigen) Schlüsse kann man aus der Analyse ziehen?

Aus physikalischer Sicht ist die Wahl der – für den jeweiligen Einsatz­zweck – korrekten Reifen einer der Schlüssel­faktoren. Die Verringerung des Rollwiderstands trägt maßgeblich zu einem optimierten Kraftstoff­verbrauch bei. Studien zufolge nimmt der Reifen­rollwider­stand bei Nutzfahr­zeugen einen besonders hohen Stellenwert ein. Er kann 30 bis 50 Prozent vom Kraftstoff­verbrauch ausmachen – in Abhängigkeit von Fahrer und Strecken­topo­logie.2 Daher gilt: Roll­wider­stands­opti­mierte Reifen können die Basis für eine nachhaltige Reduzierung des Kraftstoff­verbrauchs und damit der Fuhrparkkosten sein. Voraus­setzung hierfür ist, dass deren Luftdruck stimmt und möglichst automa­tisiert überwacht wird.

Auch eine Änderung des Fahrverhaltens hat unmittelbare Auswirkungen auf die Höhe des Kraftstoff­verbrauchs. Um diese Änderungen in der Praxis umzusetzen, bedarf es eines gezielten Fahrer-Trainings, in dem die Auswirkungen von unwirt­schaft­lichen Handlungen wie unnötigem Beschleunigen, Leerlaufzeiten oder zu scharfem Bremsen individuell aufgezeigt werden können.

Dies kann durch eine intelligente Software­lösung im Lkw-Cockpit, die das Fahrverhalten in Echtzeit analysiert und direkte Rückmeldungen gibt, auch ohne den erhobenen Zeigefinger des Fuhrparkleiters erfolgen. Mit Warn­meldungen an den Fahrer informiert das System und kann somit „korri­gierend“ unterstützen. So wird das Fahrverhalten und die Kraftstoff­effizienz fort­laufend und nachhaltig erhöht.

Bild: iStock (Smederevac)

2. Intelligentes Routing mit aktuellen Verkehrs­infor­ma­tionen nutzen

Trotz Corona-Pandemie und einer weitgehend einge­schränk­ten Mobilität der Bevölkerung sind vom ADAC im Jahr 2020 insgesamt 513.500 Staus mit einer Gesamtlänge von 679.000 Kilometern registriert worden. Die Folge: 256.000 Stunden Verzögerung, sprich: mehr als 29 Jahre. Im letzten Quartal stieg das Verkehrs­aufkommen im Vergleich zu 2019 sogar wieder an, trotz Lockdown.3

Daher gilt für alle transpor­tie­ren­den Unternehmen umso mehr die Notwen­digkeit, sich bei der Planung und Durchführung auf die aktuellen Verkehrs­bedingungen einzu­stellen sowie schnell und smart Routen­änderungen vorzu­nehmen. Denn Zeit im Stau zu verbringen, sorgt nicht nur für Verspätungen und bringt Tourenpläne durcheinander. Stress und Hektik bei der Fahrerin oder dem Fahrer und in der Disposition sowie unzufriedene Kunden sind die Folge.

Spezialisierte (Truck-)Naviga­tions­software hilft dabei, optimale Routen für alle Fahrzeuge zu finden. Dabei können neben den Live-Verkehrs­informa­tionen auch weitere Kriterien berück­sichtigt werden, wie beispiels­weise Höhe und Gewicht eines Fahrzeugs. Dies spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern auch bares Geld.

Intelligentes Routing ist gefragt

3. Fuhrparkkosten durch kluge Instandsetzung und Wartung minimieren

Darüber hinaus sind die Wartungskosten der eigenen Lkw-Flotte ein entschei­dender Einfluss­faktor für die Fuhrparkkosten. Das liegt daran, dass sich aufgrund der höheren Komplexität heutiger Lastkraftwagen auch deren Wartung deutlich intensiver gestaltet. Und intensiv bedeutet in diesem Fall auch teurer. Wie also kann man die Lebensdauer und Zuverläs­sigkeit von Lkw erhöhen, ohne die Kosten dafür ins Unermessliche steigen zu lassen?

Durch einheitliche, regelmäßige Wartungsintervalle und systemgestützte Warnmeldungen verringern Sie nachhaltig das Risiko von längeren, kostspieligeren Ausfällen.

Eine effektive Planung der Fahrzeug- und Reifenkon­trollen hilft dabei, mögliche Schäden oder Mängel frühzeitig zu erkennen. Oftmals werden Warnsignale zu lange ignoriert, Schäden zu spät erkannt/ge­meldet und damit das Risiko von noch kosten­intensiveren Folgeschäden oder Ausfällen in Kauf genommen. Durch einheitliche, regelmäßige Wartungs­intervalle und system­gestützte Warnmel­dungen verringern Sie nachhaltig das Risiko von längeren, kostspie­ligeren Ausfällen.

Aber nicht nur das Fuhrparkmanagement, sondern auch die Fahrer*innen können mit entsprechendem Fahrverhalten dazu beitragen, besonders anfällige und schnell verschleißende Fahrzeug­komponenten zu schonen. Eine voraus­schauende Fahrweise bedeutet nicht zuletzt, unnötige Beschleu­nigungs­phasen und starke Bremsvorgänge zu vermeiden.

Fuhrparkkosten im Griff: mit smarten Systemen und klugem Verhalten

Reifen, Fahrweise, Routing- und Tourenplanung und nicht zuletzt Wartung und Instandhaltung – Die richtige Materialauswahl, eine profes­sionelle Fahrzeug­nutzung sowie eine konsequente Kosten­kontrolle sind essenziell, um die Fuhrparkkosten im Griff zu behalten. Durch eine Analyse der eigenen Flotte und die Implemen­tierung von Maßnahmen wie der Schulung der Fahrer oder dem Einsatz von Telematik-Systemen können Unternehmen ihre Fuhrparkkosten langfristig senken und so ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.

Weitere Inhalte:

Fuhrparkauslastung: Mit KI und Co. zum Erfolg

Leerfahrten reduzieren durch KI

Digitalisierung im Flottenmanagement: Aktuelle Trends und Themen

Weitere wertvolle Tipps, wie Sie Ihre Fuhrparkkosten in den Griff bekommen, erhalten Sie in unserem kostenlosen Leitfaden.